Als Befruchtung wird das Verschmelzen von Eizelle und Spermium zu einer neuen Zelle bezeichnet. Eine "künstliche Befruchtung" ist somit das Zusammenführen von Eizelle und Samenzelle außerhalb des Körpers. Im engeren Sinne versteht man unter Befruchtung das Verschmelzen des Zellkerns der Eizelle mit dem Kern der Samenzelle. Dieser Prozess findet auf Zellebene statt und wird durch das Einbringen des Samens in die Eizelle mittels ICSI Technik unterstützt. Am Folgetag wird der Erfolg der Befruchtung durch das „PN Stadium“ sichtbar. Unter dem Begriff "künstliche Befruchtung" verbergen sich dabei eine Reihe von Kinderwunschbehandlungen.
Unter einer IVF (In Vitro Fertilisation, lat. "in vitro" = "im Glas") versteht man im Allgemeinen die Befruchtung einer Eizelle mit einem Spermium (Samen) außerhalb des Körpers. Üblicherweise werden dazu der Frau nach einer Hormonbehandlung Eizellen aus dem Eierstock entnommen (Punktion). Die befruchteten Eizellen wachsen über einen Zeitraum von 2-6 Tagen zu Embryonen (Blastozysten) heran. Anschließend wird die Blastozyste in die Gebärmutter transferiert (Embryotransfer) Dort nistet sich diese im Idealfall ein und entwickelt sich weiter.
Methode | Befruchtung im weiblichen Körper | Befruchtung im Labor | erstmals erfolgreich durchgeführt | Mikroskopie | detaillierte optische Analyse der Spermien |
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ohne medizinische Hilfe1 | ja | nein | - | - | nein |
IUI | ja | nein2 | ~1770 | - | nein |
IVF | nein | ja | 1979 | nein | nein |
ICSI | nein | ja | 1992 | 200x | nein |
IMSI | nein | ja | 2005 | >6000x | ja |
1 keine "künstliche Befruchtung" per se. Schwangerschaft auf "natürlichem Wege". Medizinische Unterstützung z.B. über Zyklusmonitoring, Hormonanalysen etc. möglichn.
2 Die Befruchtung findet im weiblichen Körper statt. Dennoch können im Labor gem. Situation Vorbereitungen durchgeführt werden.
Bei der "klassischen IVF" (In Vitro Fertilisation) werden in einer Reagenzschale die Eizellen in direkten Kontakt mit den Spermien gebracht, so dass ein Eindringen in die Eizelle durch das Spermium selbstständig erfolgen muss. Ob die Befruchtung erfolgreich war, wird am Folgetag durch den Biologen festgestellt. Diese Methode ist seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt. 1979 wurde das erste IVF-Baby in England geboren, seit 1985 wird die IVF in unseren Zentren (Prof. Zech) angewendet.
Bei der ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion) wird ein Spermium mit einer sehr feinen Nadel unter einem Spezialmikroskop im IVF-Labor direkt in die Eizelle eingebracht. Diese Methode wurde 1992 erstmals beschrieben, und 1993 erstmals von IVF Prof. Zech in Bregenz angewendet. Die ICSI erlaubt bei gewissen medizinischen Indikationen ein sicheres Eindringen des Samens in die Eizelle, da es vom Biologen dabei "unterstützt" wird, die äußere Barriere der Eizellhaut sicher zu überwinden. (vgl. bei der "klassischen IVF" muss das Spermium seinen Weg allein finden.) Auch nach der ICSI wird die erfolgreiche Befruchtung jeder Eizelle nach 16-18 Stunden mikroskopisch überprüft und anhand des Vorkernstadiums festgestellt.
Kern der IMSI-Methode (Intracytoplasmatisch morphologisch selektierte Spermieninjektion) der Spermienselektion ist eine hochauflösende Spezial-Mikroskopiertechnik. Die Spermien werden mit 6.000 bis 12.000facher Vergrößerung vom erfahrenen Embryologen (Biologen) im IVF-Labor analysiert. Unter diesen Bedingungen können die Spermien wesentlich genauer untersucht, und anhand von standardisierten Kriterien (z.B. Morphologie-Klassen) kategorisiert und ausgewählt werden. Das erfolgversprechendste, einzelne Spermium kann mit dieser Technik für die Befruchtung der Eizelle verwendet werden.
Next Fertility IVF Prof. Zech hat die IMSI entscheidend mitentwickelt, und standardisiert 2005 in Bregenz als weltweit erstes Zentrum angewendet. Seit über 20 Jahren setzen wir diese Methode überaus erfolgreich für unsere Kinderwunschpaare ein. Unsere Zahlen und Ergebnisse dazu haben wir international in zahlreichen medizinischen Fachjournalen publiziert.