(erstellt 2016-07-05 / in Überarbeitung!)
Bei der PICSI (Physiologische intrazytoplasmische Spermieninjektion) wird zur Samenselektion ein Spezialmedium mit Hyaluronsäure verwendet, um reife von unreifen Spermien für die anschließende Verwendung für die ICSI zu differenzieren. Weitere Informationen zur Spermienselektion und zur Spermienqualität finden Sie auch unter → Spermiendiagnostik.
Die Spindel spielt eine zentrale Rolle in der meiotischen Reifung der menschlichen Eizelle (Oogenese). Sie ist für die sorgfältige Ausrichtung und Verteilung der Chromosomen während der Zellteilung verantwortlich. In 15-20% aller Fälle ist bei der reifen Eizelle vor der Befruchtung durch den Samen keine Spindel vorhanden. Das Vorhandensein einer Spindel ist, neben dem 1. Polkörper, ein genauer Indikator für die Eizellreife. Je älter die Frau, desto häufiger kommen solche Störungen der Spindel vor. Die Abwesenheit der Spindel ist mit einer deutlich reduzierten Befruchtungsrate und schlechter oder keiner Embryonalentwicklung in Relation zu setzen. Auch die Ausrichtung der Spindel während der ICSI/IMSI hat Einfluss auf die weitere Entwicklung der Embryonen. Normalerweise wird die Eizelle so orientiert, dass sich der 1. Polkörper bei 12h befindet und die Injektion der Samenzelle in die Eizelle bei 3h stattfindet. Wenn die Spindel nicht optimal ausgerichtet ist (meistens befindet sich die Spindel in der Nähe des 1. Polkörpers und somit auf Distanz von der Injektionsrichtung von Samen) und versehentlich durch die Injektion der Samenzelle mit der Glaskapillare getroffen wird, kann dies zu Störungen der Eizelle führen. Auch bei wiederholter Befruchtungs–Versagen kommt der Spindel–Analyse eine Bedeutung zu (individuell mit dem Arzt zu diskutieren).
Mit dieser Methode wird versucht, dem heranwachsenden Embryo das Schlüpfen (Hatching) aus der Eizellhülle (Zona pellucida) zu erleichtern. Die Eizellhülle wird mittels Laserstrahl "angeritzt". Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Eizellhülle zu dick (erkennbar mit der sog. Polarisationsmikroskopie und mit normalem Licht-Mikroskop) oder zu rigide erscheint. Vor allem mit zunehmendem Alter der Frau, werden die Eizellhüllen dicker und rigider, ebenso nach dem Tiefgefrieren und Wiederauftauen von Embryonen. Diese Technik wird je nach Befund in unseren IVF-Labors sehr individuell eingesetzt.
Die Eizellhülle (Zona pellucida) besteht aus 3 Schichten von Glykoproteinen und umhüllt die Eizelle bzw. den Embryo so lange, bis dieser aus der Hülle schlüpft. Dies geschieht am Tag 5-6 der Embryogenese im Blastozystenstadium. Mittels Polarisationsmikroskopie kann die Eizellhülle bezüglich Dicke aller drei Schichten beurteilt werden. Diese Daten erlauben eine bessere Bestimmung der Qualität der Hülle von Eizellen (oder Embryonen). Vor allem die innere Schicht der Eizellhülle scheint ein wichtiger nicht-invasiver Marker für das Entwicklungspotential einer Eizelle zu sein.