Unerfüllter Kinderwunsch
Empfehlungen
Was Sie bei unerfülltem Kinderwunsch tun können
Sollten sie einen unerfüllten Kinderwunsch haben, dann finden Sie nachfolgend hilfreiche Informationen dazu, was Sie selbst tun können, um im idealfall auch ohne medizinische Hilfe schwanger zu werden.
1. Empfehlungen für SIE und IHN
2. Worauf sie bei der Ernährung achten sollten
3. Geschlechtsverkehr
4. Nikotin
5. Umweltgifte
6. Vorbeugung von Missbildungen
1. Empfehlungen für SIE und IHN
Möchten Sie auf natürlichem Wege schwanger werden, dann sind folgende Punkte möglicherweise hilfreich:
- nehmen Sie sich Zeit für einander und versuchen Sie, zum richtigen Zeitpunkt Geschlechtsverkehr zu haben (Zeit des Eisprungs). Es gibt verschiedene Hilfsmittel, wie die fruchtbaren Tage heraus zu finden sind z.B.: Temperatur - Messung, Schleim - Absonderung, verschiedene Tests zur Feststellung des Eisprungs, die in Apotheken erhältlich sind, etc.
- Steigern Sie die Frequenz des Geschlechtsverkehrs
- Achten Sie auf ihren Körper und ernähren Sie sich gesund und abwechslungsreich
- 3 Monate vor der Konzeption (Empfängnis) sollte die Frau mit der Einnahme von Folsäure und anderen Vitaminen für die Eizellen-Reifung und für die Schwangerschaft beginnen.
- Die Frau sollte immun gegen Röteln sein. Sollte dies nicht sicher der Fall sein, dann besprechen Sie die nötigen Maßnahmen (Impfung) mit ihrem Arzt.
- Betreiben Sie regelmäßig Sport und bringen sie ihren Kreislauf durch Bewegung in Schwung, aber übertreiben Sie nicht, denn auch Stress kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
- Besuchen Sie ihren Zahnarzt und bringen sie ihre Zähne in Ordnung.
- Falls Sie RaucherIn sein sollten, sollten sie sofort damit aufhören.
- Lassen Sie sich auf Geschlechtskrankheiten untersuchen (z.B.: Clamydien) und bei bestehender Infektion sollten Sie sich sofort behandeln lassen.
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2. Worauf Sie bei der Ernährung achten sollten
Einen wichtigen Einfluss auf den normalen Hormonhaushalt hat der Stoffwechsel (Übergewicht bzw. Untergewicht). Eine eiweiß- und vitaminreiche Kost ist auf jeden Fall empfehlenswerter als Fette und Kohlehydrate.
- Tierische Eiweiße finden sich vor allem in Milchprodukten (besonders Magerquark), Fleisch, Fisch und Ei.
- Pflanzliche Eiweiße sind in großen Mengen in Keimen oder Samen, Bohnen, Soja, Vollkorngetreide, Hülsenfruchte wie Erbsen oder Linsen und Gemüse (besonders Algen und Shiitake Pilze) enthalten.
- Vitaminreich ist Obst und Gemüse.
Kohlehydrate (wie Brot, Mehlspeisen, Zucker, Mehl, Kartoffeln, usw.) sollten ebenso wie Fette (Schmalz, Öl, Butter) nur in mäßigen Mengen gegessen werden. Dies gilt besonders bei höherem Körpergewicht. Alkohol, egal ob Bier, Wein, Most, Cognac, usw., ist nur in kleinen Mengen vertretbar. Nach einer eingetretenen Schwangerschaft bitte keinen Alkohol mehr trinken! Sofern eine Lebererkrankung besteht oder früher bestand, sollte auf Alkohol gänzlich verzichtet werden. Die möglichen Folgen von solchen Genussmitteln und anderen Giften sind unter anderem ein zu geringes Geburtsgewicht des Babys, spontane Fehlgeburten, Erbschäden und sogar erhöhte Krebsrisiken der Kinder (Fetales Alkoholsyndrom).
3. Geschlechtsverkehr
Bei Kinderwunsch und Therapie vor allem mit Hilfe reproduktionsmedizinischer Maßnahmen (sogenannter "künstlicher Befruchtung") wird empfohlen, Geschlechtsverkehr so häufig wie möglich zu haben, wenn möglich täglich! (auch bis kurz vor der Samenabgabe bei IVF/ICSI - die Quantität tritt hinter die Qualität). Bei einer Kinderwunschbehandlung in Form einer IUI, IVF/ICSI darf ab dem Zeitpunkt der Stimulation nur noch geschützter Geschlechtsverkehr stattfinden, um den sehr seltenen Fall einer Mehrlingsschwangerschaft durch ungeschützten Geschlechtsverkehr auszuschließen. Die größte sexuelle Leistungsfähigkeit des Mannes besteht um das 21. bis zum 24. Lebensjahr und nimmt zunächst bis zum 30. Lebensjahr nur wenig, dann jedoch stärker ab. Die Samenqualität kann beim Mann bis in das hohe Alter recht gut sein, nimmt jedoch natürlicherweise eher ab. Bei der Frau nimmt die fertile Phase bereits ab dem 35. Lebensjahr ab, ab dem 38. bis 40. Lebensjahr wird es schwieriger, auf natürliche Weise ein Kind zu bekommen. Die Chancen sinken bis zum 45. Lebensjahr fast bis auf Null ab. Die Stellung beim Geschlechtsverkehr ist zunächst gleichgültig, solange ein völliges Eindringen des Gliedes in die Scheide möglich ist. Lediglich bei einer Lage- veränderung der Gebärmutter (Uterus), Rückwärtslagerung und Knickung (diesen Befund erfährt die Frau durch den Gynäkologen), kann bei Rückenlage das Eintauchen des Muttermundes nach dem Samenerguss in den Samensee fraglich sein. Dann sollte der Verkehr in Knie-, Ellenbogen-, Bauch- oder Seitenlage der Frau erfolgen.
4. Nikotin
Es ist bekannt, dass sich Nikotin sowohl beim Mann, als auch bei der Frau äußerst negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirkt. Rauchen verschlechtert die Qualität der Spermien und reduziert die Anzahl der lebensfähigen Samenzellen. Andererseits wird auch der weibliche Zyklus beeinflusst. Zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die schädigende Wirkung nicht nur von Nikotin ausgeht, sondern auch von jenen Substanzen, die durch das Abbrennen einer Zigarette entstehen: Der Rauch enthält über 4.000 verschiedene Inhaltsstoffe, dazu zählen unter anderem Teer, Arsen, Benzol, Cadmium, Blausäure, Blei und Kohlenmonoxid. Viele dieser Bestandteile sind giftig, mindestens 43 von ihnen sind mögliche Auslöser von Krebs - sogenannte Kanzerogene oder Karzinogene. Speziell bei Raucherinnen treten Fehlgeburten, vorzeitige Plazenta-Lösungen und Missbildungen häufiger auf. Kinder von Raucherinnen sind zudem in der Regel kleiner und nach der Geburt anfälliger für Erkrankungen. Sie können sehr viel dazu beitragen, ein gesundes Kind zu bekommen, wenn Sie das Rauchen schon etwa 3 Monate vor einer Behandlung einstellen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass bei Paaren, von welchen auch nur ein Partner raucht, die Chance, eine Schwangerschaft zu erzielen, bzw. diese ohne Probleme auszutragen, durch das Nikotin um etwa die Hälfte reduziert ist! Entgegen weit verbreiteter Meinungen, kann sich auch passives Rauchen negativ auswirken. Der Tabakrauch in der Raumluft enthält die gleichen giftigen und krebserregenden Inhaltsstoffe wie der direkt inhalierte Rauch.
5. Umweltgifte
Die möglichen Folgen von diversen Toxinen in der Umwelt (beispielsweise Dämpfe oder Strahlungen am Arbeitsplatz, Plastikmaterialien uvm.) sind unter anderem ein zu geringes Geburtsgewicht der Babys, spontane Fehlgeburten, Erbschäden und sogar erhöhte Krebsrisiken der Kinder. Untersuchungen haben ergeben, dass die Lungenkrebsrate bei Männern anstieg, deren Väter giftigen Dämpfen mit Chromverbindungen ausgesetzt waren, wie z.B. Schweißarbeiter. Deshalb sollten Paare vor der Konzeption möglichst versuchen, sich 90 Tage lang von Chemikalien und Strahlungen (z.B. am Arbeitsplatz) fern zu halten. Dies ist genügend Zeit für die Regeneration gesunder Spermien (Spermatogenese) und Eizellen (Oogenese). Während der Schwangerschaft sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass man giftigen Umwelteinflüssen - so gut es geht - aus dem Weg geht (Plastikflaschen vermeiden ect.).
6. Vorbeugung von Missbildungen
Unter den angeborenen Missbildungen sind offene Wirbelsäulen die häufigsten Fehlbildungen. In der Gesamtbevölkerung sind etwa 4-5 Kinder pro 1000 Geburten davon betroffen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, spätestens vier Wochen vor Eintritt einer Schwangerschaft mindestens 400 Mikrogramm Folsäure täglich zur normalen Nahrung zu ergänzen und in der Frühschwangerschaft damit fortzufahren, selbstverständlich nach vorhergehender Rücksprache mit Ihrem Arzt. Damit kann das Auftreten dieser Missbildungen um 50-70% reduziert werden. Auch andere Defekte wie Spaltbildungen im Gesicht, krankhafte Veränderungen im kardiovaskulären System, an den ableitenden Harnwegen und an den Extremitäten können durch Gabe von Folsäure häufig vorgebeugt werden. Diese Vitaminzufuhr sollte vor dem Eintreten einer Schwangerschaft begonnen und bis in die Schwangerschaft hinein fortgeführt werden.
Paare, die meist schon länger versuchen schwanger zu werden, dies aber bislang einfach nicht klappen wollte, nehmen häufig ärztliche Hilfe in Anspruch und entscheiden sich ggf. für eine "Künstliche Befruchtung".